Lucy backt, auch nach Weihnachten: SKKMSS

Omis köstliche Sauerkirschtarte

 

Kaum war Weihnachten vorbei und vorerst auch die Plätzchenbackerei, machte das Tönnchen auch schon wieder Stress: Ich sollte euch unbedingt das Rezept für den Lieblingskuchen ihrer und Mamas Jugend verraten. Weil sie ja schließlich auf einem soooooo schönen Foto auf Instagram mit besagtem Kuchen zu sehen ist – und sooooo viele Leute das Bild wunderschön fanden (jaja, der Kuchen ist schon lecker und sieht auch so aus!). Aber dann kamen im Januar ja erst einmal Mamas Geburtstag und Opas Achtzigster dazwischen – und da waren wir zwei ja extrem fleißig in der Küche (wie der ein oder andere sicherlich von Tönnchens Instagram-Kanal weiß ;-). Aber dazu später. Kommen wir nun also zunächst einmal zu unserem wunderbaren All-Time-Kuchen-Favoriten:

Eingeführt in unsere Familie wurde er unter dem wohlklingenden Namen SKKMSS (sprich: Esskakaemmessess) – die ungeheuer griffige Abkürzung für „Sauerkirschkuchen mit saurer Sahne“. Unter diesem eher umständlichen Titel stand das Rezept damals in irgendeiner dieser Frauenzeitschriften, die man im letzten Jahrtausend so las … Brigitte, Für Sie, Feindin, Puppen und ihre Mütter … oder so ähnlich. Das war zu einer Zeit, in der alle um uns herum noch keine Berührung mit französischer Patisserie gehabt hatten und Buttercremetorte, Streuselkuchen und Frankfurter Kranz das Höchste der Gefühle darstellte, schon eine echte Innovation! Deswegen auch der Name. Die Bezeichnung „Tarte“ hätte damals bei den meisten ein unverständiges „Häääää?“ ausgelöst und wäre als Rechtschreibfehler aufgefasst worden.

Zunächst einmal die Zutaten:


für den Mürbeteig:
175 g Mehl
100 g Butter
1 Ei (Klasse S … oder M )
80 g Zucker
1 Prise Salz
1 Päckchen Vanillezucker
*

500 g Hülsenfrüchte (Dicke Bohnen, Kichererbsen o.ä.) zum Blindbacken


für den Guss:
mindestens 6 EL gemahlene Mandeln
1 großes Glas Sauerkirschen (*s. Tipp)
3 Eigelb (mit den Eiweiß könnt ihr dann schnell köstliche Mandelhörnen als den kleinen Sidekick backen!)
30 g Zucker
1 Päckchen Vanillezucker
die abgeriebene Schale von 1/2 Bio-Zitrone
1 EL Zitronensaft
1 TL Speisestärke
250 g saure Sahne

*

* Lucys Tipp: …  Ihr könnt stattdessen selbstverständlich auch frisches Obst nehmen, z.B. frische Kirschen (entsteint, versteht sich!!) … oder Blaubeeren. Das frische Obst solltet ihr dann aber ca. 10 Minuten mit etwas Zucker andünsten, und danach wie die Sauerkirschen gründich abtropfen lassen.

Und los geht’s. Wir backen ja immer gleich mehrere von den Kuchen auf Vorrat – oder wir bereiten ein paar Mürbekuchenteige parallel vor und frieren den Teig ein. Da sind wir ganz praktisch veranlagt. Einziges Problem bei der Sache: Mama, Tönnchen und ich haben viel öfter Lust, Kuchen zu backen, als Kuchen aufzutauen. Irgendwann ist dann der Gefrierschrank bis oben voll – und dann?? Ach – eigentlich ganz einfach. Man lädt die Veronika ein.

Bevor ihr mit der

1. Herstellung des Mürbeteigs

beginnt, schüttet schon einmal die Kirschen in so ein Abtropf-Dings (wenn ihr Kirschen aus dem Glas nehmt). Denn das Geheimnis eines gelungenenMürbeteig-Kuchens ist: Er darf nicht zu matschig, zu nass und zu weich werden.

Außerdem könnt ihr den Backocken schonmal auf 180 Grad vorheizen!

Die Teigzutaten – Mehl, Butter, Ei, Zucker, Salz und Vanillezucker – entweder in einer Schüssel mit den Knethaken des Handrührgerätes oder mit den Händen auf einer bemehlten Arbeitsfläche rasch zu einem glatten Teig verarbeiten.

Lucys Praxistipp: Immer etwas Mehl zusätzlich zur Hand haben! Es klingelt IMMER der Paketbote oder das Telefon, wenn man beide Hände im Teig hat. Mit etwas Mehl bekommt man das Meiste schnell abgeribbelt, ansonsten dauert’s ewig, und man muss sich in aller Eile die halbe Teigmenge abwaschen (und hat dann zu wenig für den Kuchen übrig) oder man hat hinterher am Telefonhörer, an der Türklinke und am Türaufdrückknopf den Teig kleben, was ja auch nicht so toll ist. (Der Paketbote guckt auch immer etwas doof, wenn man auf seinem Unterschreibe-Dings fette Teigschlieren hinterlässt!)

Den fertig gekneteten Teig eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen, dann auf einer leicht bemehlten Fläche kreisförmig ausrollen.

2. Blindbacken

Den Boden einer klassischen Springform* (24–26 cm Durchmesser) mit Backpapier auslegen; die Seiten mit etwas Butter bepinseln und den kreisförmig ausgerollten Teig so darin verteilen, dass man etwa 3 cm Rand hat.

Lucys Praxistipp: Ihr könnt natürlich auch eine entsprechend große Tarteforme nehmen – was ich auch tun würde –, aber anno dunnemals, als die Omi das Rezept zum allerersten Mal backte, hatte man sowas in deutschen Haushalten nicht – nur eine Springform und eine Kastenform (maximal noch eine Guglhupfform).

Der Teig wird nun wiederum mit Backpapier ausgelegt und mit den trockenen Hülsenfrüchten (Bohnen oder Kichererbsen) befüllt. Den so beschwerten Boden ca. 15 min bei 180 Grad backen.

Aus dem Ofen holen, das Backpapier mit den Hülsenfrüchten herausheben (diese aufbewahren – die könnte ihr beim nächsten Blindbacken wieder benutzen!) und den Boden mit den gemahlenen Mandeln bestreuen. Darauf die gut abgetropften Kirschen gleichmäßig verteilen.

Fehlt nur noch der

3. Guss

Saure Sahne, Eigelb, Vanillezucker, Zucker, Zitronensaft und Stärke mit dem Handrührgerät schön schaumig verquirlen. Dann den Guss gleichmäßig über die Kirschen gießen.

Im vorgeheizten Ofen bei 180 Grad (Umluft/Gas Stufe 3) ca. 25 Minuten backen lassen, bis die Oberfläche einen zarten Goldbraunton angenommen hat.

Fertig! Und wieder einmal wünschen wir euch frohes Gelingen beim Nachbacken.

Euer fröhliches Back-Team

Lucy & Tönnchen

 

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