Lucy backt, Teil 2: knusprige Mandelplätzchen

Lucys backt für Weihnachten:

Knusprige Mandelplätzchen

Im Teil 1 hatte ich das Rezept vorgestellt, das es als letztes in den Kanon unserer liebsten Weihnachtsrezepte geschafft hat. Wir probieren in unserer puppigen Versuchsküche eine Menge aus, aber es schaffen auch viele Rezepte gar nicht in eine zweite Runde. Schließlich stellen wir hier hööööchste Ansprüche an Geschmack, Duft (ihr ahnt gar nicht, wie sensibel  Stofftier- und Puppennasen sind!) und nicht zuletzt auch die Optik.

Dieses Rezept geht auf Mamas Kindheit zurück, obwohl Tönnchen auf Instagram behauptet, es handle um ein ganz altes Familienrezept von ihrer Urgroßmutter Methusalömmchen. Mag sein. Ich war noch nicht genäht, als das Rezept zum ersten Mal ausprobiert wurde. Das war nämlich auf jeden Fall zu Mamas Schulzeiten (wie man an der Kinderschrift auf dem Rezeptmanuskript deutlich erkennen kann) – irgendwann im späten Mittelalter also. Jedenfalls hat sie die Plätzchen wohl für irgend so ein Adventsfrühstück in ihrer Klasse ausprobiert.

Unsere Mandelplätzchen basieren jedenfalls auf einem Rezept für Florentiner, auf dessen Zutatenliste noch so allerhand Florentiner-Typisches wie Zitronat, Orangeat und Honig stand. Mochte meine Mama früher alles nicht so richtig gern (Honig findet sie heutzutage immer noch ganz abscheulich). Deswegen hat sie einige Male damit herumexperimentiert, und schließlich ist folgende überschaubare Anzahl an Zutaten übrig geblieben:

300 g gehobelte Mandeln
30 g Butter
60 g Zucker
1 Vanilleschote
1 Becher Schlagsahne (250 g)
60 g Mehl

und zum Schluss noch:
100 g Schokolade – Bitter, Vollmilch oder weiß – ganz nach Euren persönlichen Vorlieben!

Das war’s schon! Am Wochenende hatten wir zufällig alle Zutaten im Haus, und es war ja auch zweiter Advent. Die Elche hatten schon alle Baumkuchenecken (ein Rezept aus dem ZEIT Magazin, das Tönnchen letzten Sonntag getestet hat, und das es bei uns definitiv nicht in die zweite Runde schafft, obwohl wir eigentlich Baumkuchenfans sind – es schmeckte einfach zu sehr nach Ei – waren auch 10 Eier drin, wen wundert’s!) aufgegessen – also mussten neue Plätzchen her! Und obwohl das Nilpferd und ich ja nicht gerade die aller-, allerbesten Freundinnen sind (zumal sie in letzter Zeit ständig an ihrem Buch arbeitet, und das beunruhigt mich etwas – nicht, dass sie damit fertig ist, bevor meine Fortsetzung zu 2 und 1/2 Portion – Verschwörung im Schlosshotel erschienen ist!!), lief die Zusammenarbeit richtig prima!

Schnelle und einfache: Die Zubereitung

Alle Zutaten und einen kleinen Topf, außerdem zwei mit Backpapier belegte Backbleche bereitstellen.

Die Butter bei geringer Temperatur zum Schmelzen bringen.

Vanilleschote mit einem Messer aufritzen und das Mark herauskratzen (faule Puppen nehmen Vanillearoma, aber wir stehen voll auf das echte Zeug!). Das Rauskratzen machen wir übrigens immer mit einem Teelöffel, das geht am besten!

Alle übrigen Zutaten zur geschmolzenen Butter in den Topf schütten, bei geringer bis mittlerer Temperatur unter Rühren solange erhitzen,  bis die Masse etwas eindickt (das geht ziemlich schnell, der Teig sollte noch eher flüssig als teigig sein, sonst klappt das mit dem Portionieren nichtn so gut. Ist alles eine Angelegenheit von wenigen Minuten! Mama hat schon ).

Achtung: gleichmäßig mit einem Holzlöffel umrühren, damit nichts anbrennt!

Der etwas aufwendigere Teil: Portionieren und backen

Den Backofen auf 180 Grad (Gas Stufe 2) vorheizen. Backzeit zwischen 15 und 20 Minuten

Sobald die Masse etwas eingedickt ist, den Topf vom Herd nehmen. Mit zwei Teelöffeln kleine Klackse auf das Backpapier geben und gaaanz dünn ausstreichen. Je dünner, desto besser, und wirklich nur ein Teelöffelchen pro Plätzchen, damit die Plätzchen auch soooo schön knusprig werden, wie sie am aller-, allerköstlichsten sind. Dabei möglichst zügig verfahren, denn der Teig dickt, je länger er rumsteht, immer weiter ein, und je dicker, desto schwieriger wird es, hauchdünn zu verstreichen!

WICHTIG: Je dünner, desto knuspriger!

Wenn ein Blech fertig ist – ab damit in den Ofen. Während das erste Blech backt, die Mandelplätzchen auf dem zweiten wie oben beschrieben vorbereiten.

Der Teil, bei dem Wachsamkeit angesagt ist: Das Backen

Nach spätestens 13 Minuten würde ich an eurer Stelle einen ersten Blick in den Ofen werfen. Sind noch alle Plätzchen mandelig-sahnig hell, hat’s noch ein paar Minütchen Zeit. Ab jetzt aber aufgepasst – zwischen herrlich karamellig-knusprig und verbrannt ist ein sehr schmaler Grat, daher behaltet die Plätzchen gut im Auge. Gegebenfalls das ein oder andere Plätzchen schon vorzeitig vorsichtig mit einer Gabel oder so einem Schiebedings herausholen (Achtung! Brechen sehr leicht, also ist Fingerspitzengefühl angesagt!). Fertig sind alle Plätzchen, wenn sie eine zart-bräunliche Farbe angenommen haben.

Der Teil, zu dem es nur gelegentlich kommt: das Schokoladenfinale!
Ehrlich gesagt – zu diesem Teil kommen wir meistens gar nicht. Wenn die Mandelplätzchen aus dem Ofen kommen, schaffen wir es eventuell sogar noch unsere Gier ein paar Minütchen zu zügeln, und die Plätzchen etwas abkühlen zu lassen – ganz frisch aus dem Ofen bröseln und brechen sie nämlich leicht. Dann muss man sien natürlich sofort aufessen.

Sollten sie die Abkühlungsphase überstanden haben, ohne direkt vom Blech gegessen worden zu sein, dann, ja dann könnt ihr auch noch Schokolade (Sorte nach euren Vorlieben, ist alles lecker!) über dem Wasserbad schmelzen und mit einem Backpinsel  (oder einfach mit einem Messer, so wie man ein Brot buttert!) die Rückseiten bestreichen, trocknen lassen, servieren. Der Teenager in unserem Haushalt bevorzugt übrigens die Plätzchen pur, ohne Schokolade. Mama mag sie lieber mit. Also – alles, wie es euch gefällt!

Ergibt übrigens um die 65-70 Stück. Klingt viel, ist es aber nicht, wenn man mal angefangen hat, zu probieren!

Fertig! Und wieder wünschen wir euch gutes Gelingen beim Nachbacken.
Wenn ihr Lust habt, schreibt uns doch mal, wie lange ihr gebraucht habt, um alle aufzuessen!

Euer fröhliches Back-Team

Lucy & Tönnchen

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